Warum sind Läuse ansteckend und kann man einer Ansteckung vorbeugen?
Haben Läuse einen attraktiven Wirt, also unseren Kopf, gefunden, dann machen sie es sich erst einmal gemütlich und vermehren sich. Nach einiger Zeit suchen sie sich jedoch einen neuen Wirt. Aber warum ist der ursprüngliche Kopf plötzlich nicht mehr gut genug? Der Grund für den ständigen Läuse-Umzug ist das Streben nach neuen Territorien: Befruchtete Weibchen halten stets nach einem neuen, noch unbewohnten Ort für ihre Eier Ausschau. Dafür krabbeln sie in die Haarspitzen und wechseln bei einer passenden Gelegenheit auf den neuen Kopf über.
Läuse-Ansteckung in der Schule
Kopfläuse übertragen sich von Mensch zu Mensch, besser gesagt von Kopf zu Kopf. Und das passiert besonders häufig in Schulen oder Kindergärten, da dort viele Kids auf engem Raum zusammen sind und sich sehr nah kommen. Wenn ein Kind mit einem bereits „befallenen“ Kind tuschelt, spielt oder tobt und diese dabei die Köpfe eng zusammenstecken, ist es für Läuse ein leichtes Spiel, auf den anderen Kopf zu krabbeln. Kopfläuse sind daher vor allem für Kinder ein großes Thema, aber auch Erzieherinnen und Erzieher können sich leicht anstecken. Im Falle des Falles sieht dann der Gesetzgeber vor, dass alle Kinder von den Eltern untersucht und ggf. behandelt werden müssen, sodass sich die Läuse nicht noch mehr verbreiten und die Übertragung gestoppt wird. Erst wenn von den Eltern bestätigt wird, dass ein infiziertes Kind behandelt wurde, darf es wieder in die Einrichtung.
Ansteckung mit Läusen innerhalb der Familie
Kinder sind Hauptansteckungsquelle für Kopfläuse. Das bedeutet, das Übertragungsrisiko innerhalb der Familie ist groß, wenn sich ein Kind im Kindergarten oder in der Schule mit Läusen angesteckt hat. In diesem Fall sollte die ganze Familie aufmerksam sein, lieber erst einmal ein wenig auf Abstand gehen und das miteinander Kuscheln vermeiden. Wenn ein Kopflausbefall innerhalb der Familie bekannt wird, ist es ratsam, alle Familienmitglieder auf Läuse zu untersuchen und die Betroffenen schnell zu behandeln. Nur so kann man eine Neuansteckung innerhalb der Familie vermeiden. Besonders wenn sich mehrere Personen mit Läusen angesteckt haben, kann man zu einer Läuseshampoo-Familienpackung greifen. So kann man meist etwas Geld sparen und mit einer Packung gleich mehrere läusegeplagte Familienmitglieder behandeln.
Ist es möglich, sich über Gegenstände mit Läusen anzustecken?
Die Übertragung von Läusen durch Gegenstände ist gegenüber der direkten Ansteckung von Kopf zu Kopf zu vernachlässigen. Zwar ist es theoretisch möglich, dass Läuse über eine Mütze oder Bürste übertragen werden, allerdings muss dann der Kontakt der beiden Personen mit der Mütze sehr kurz aufeinander erfolgen. Läuse überleben nämlich nur eine kurze Zeit ohne einen menschlichen Wirt, da sie alle zwei bis drei Stunden eine Blutmahlzeit benötigen. Auch die Angst, dass Läuse über Kopfstützen in Bus und Bahn übertragen werden, ist in den allermeisten Fällen unbegründet. Wenn Läuse den Kopf verlassen, dann werden sie schnell träge und fast unbeweglich. Dass sie aus diesem Zustand auf einen neuen Kopf krabbeln, passiert nur in Ausnahmefällen.
Können Läuse über Haustiere übertragen werden?
Zählen Hunde oder Katzen zur Familie, besteht hier keine Übertragungsgefahr. Kopfläuse mögen nämlich nur den menschlichen Haarschopf, sie sind wirtspezifisch. Kuscheln mit dem Hund ist also erlaubt!
Fazit
Kopfläuse krabbeln von Kopf zu Kopf. Kinder stecken sich besonders gerne in Schulen oder Kindergärten mit den Quälgeistern an, da sie beim Kuscheln, Selfies machen oder Toben auch mal die Köpfe aneinanderhalten. Nahezu unbesorgt darf man vor der Ansteckung über Gegenstände, Mützen sowie Kuschel- oder Haustiere sein. Im Normalfall ist die Kopflaus fern eines menschlichen Wirts zu geschwächt, um ihren Weg ins Haar anzutreten.