Oftmals denkt man sofort an Kopfläuse – dabei kommen auch andere Gründe infrage:
- Schuppen
- Allergische Reaktionen auf Haarpflege-Produkte
- Überstrapazierte Kopfhaut durch falsches Haarstyling
- Pilzinfektion der Haut
- Neurodermitis
- Schuppenflechte
- Schädigung der Kopfhaut durch zu viel Sonneneinstrahlung
Juckreiz auf der Kopfhaut durch Schuppen
Eine der häufigsten Ursachen von juckender Kopfhaut sind Schuppen. Die unansehnlichen weißen Plättchen zeigen sich meist am Haaransatz oder auf den Schultern. Schuppen sind nichts anderes als die oberste Hautschicht, die die Kopfhaut abstößt, um neue Haut zu bilden. Oftmals ist das eine Stressreaktion, die durch eine allergische Reaktion oder trockene Haut ausgelöst wird. Um die Kopfhaut zu beruhigen und zu pflegen, eignen sich parfümfreie Shampoos und kurzfristig auch Anti-Schuppen-Shampoos. Schuppen, die durch eine trockene Kopfhaut entstehen, sind übrigens nicht zu verwechseln mit einer Pilzinfektion, die sich ebenfalls durch Schuppenbildung äußern kann. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich in Ihrem Fall um Läuse oder Schuppen handelt, lesen Sie diesen ausführlichen Artikel zum Thema „Läuse oder Schuppen“.
Allergische Reaktionen auf Haarpflege-Produkte sorgen für Juckreiz
Eine juckende Kopfhaut kann auch eine allergische Reaktion der Kopfhaut auf ein Pflege- oder Styling-Produkt sein. Besonders Aromastoffe und künstliche Zusätze können bei empfindlicher Haut zu Rötungen und Juckreiz führen. Am besten kann man Irritationen und Juckreiz vermeiden, indem man sich an milde Shampoos und Spülungen aus zertifizierter Naturkosmetik hält, die frei von Duftstoffen und anderen unnötigen Zusatzstoffen sind.
Überstrapazierte, juckende Kopfhaut durch falsches Haarstyling
Föhnen, locken, glätten: Auch nach der Haarwäsche haben unsere Haare oftmals noch einiges zu ertragen. Durch heiße Temperaturen, die z. B. beim Föhnen entstehen, kann es ebenfalls zu einer Reizung der Kopfhaut kommen. Das äußert sich durch Juckreiz oder eine trockene Kopfhaut mit Schuppenbildung. Am besten sollte zwischen Föhn und Kopfhaut immer ein Mindestabstand von 20 bis 30 cm eingehalten werden. Außerdem ist extreme Hitze durch Lockenstab und Glätteisen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Pilzinfektion der Kopfhaut sorgt für Juckreiz
Geht der Juckreiz mit öligen Schuppen und starken Rötungen einher, dann kann es sich um die Symptome einer Pilzinfektion handeln. Diese Hauterkrankung wird von Hefepilzen verursacht und erfordert unbedingt einen Besuch beim Hautarzt. Dieser kann Betroffenen dann ein bestimmtes pilzhemmendes Mittel (Antimykotikum) verschreiben, um den Pilz in den Griff zu bekommen.
Neurodermitis betrifft auch die Kopfhaut: Juckreiz ist die Folge
Bei Neurodermitis ist die Haut der Betroffenen am ganzen Körper trocken und neigt zu Juckreiz und Schuppen. Auch die Kopfhaut macht da keine Ausnahme. Eine sanfte Pflege der Haare kann die Symptome verbessern. Dazu gehört eine gemäßigte Temperatur bei der Haarwäsche und ein mildes Shampoo, welches man nicht zu oft wechseln sollte. Das bedeutet zusätzlichen Stress für die Kopfhaut, was wiederum zu Juckreiz führen kann. Ebenso wie häufiges Haarewaschen. Alle 2 bis 3 Tage reicht oftmals völlig aus und schont zudem die Haare.
Schuppenflechte
Gerötete Flecken auf der Kopfhaut und trockene Schuppen sowie Juckreiz können Anzeichen für eine Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, sein. Die entzündliche Hautkrankheit tritt meistens in Schüben auf und kann in ihren Ausprägungen sehr unterschiedlich sein. Bei manchen Betroffenen zeigen sich die Flecken nicht nur im Kopfbereich, sondern auch im Gesicht und an den Händen. Auch die Nägel können betroffen sein. Bei Psoriasis wird dazu geraten, sich beim Hautarzt vorzustellen und eine geeignete Therapie zu finden. Gegen die Symptome auf der Kopfhaut gibt es spezielle Shampoos, die vom Arzt verschrieben werden.
Gereizte Kopfhaut durch zu viel Sonneneinstrahlung
Juckt die Kopfhaut im Sommer besonders stark, ist möglicherweise die Sonne schuld. Je nach Hauttyp kann die Kopfhaut sehr empfindlich auf die Sonneneinstrahlung reagieren. Ein Tag ohne Kopfbedeckung in der Sonne führt dann zu Reizungen, Rötungen und Juckreiz. Spezielle Sprays schützen die Kopfhaut. In der Mittagszeit sollte man zudem immer zusätzlich auch eine Kopfbedeckung tragen und sich so viel wie möglich im Schatten aufhalten.
Juckende Kopfhaut durch Läuse
Wenn es am Kopf juckt, können Läuse der Grund dafür sein. Vor allem bei Familien mit kleinen Kindern kommen Kopfläuse häufig vor. Sie fangen sich die kleinen Blutsauger im Kindergarten oder in der Schule ein, wo sie sich durch den engen Kontakt hervorragend vermehren können. Besonders gern mögen Läuse die Bereiche hinter den Ohren und am Hinterkopf. Hier lohnt sich also ein genauer Blick. Auch das feuchte Auskämmen der Haare bringt Gewissheit: Mit dem Nissenkamm wird das Haar Strähne für Strähne durchgekämmt, sodass die Läuse und Eier – falls vorhanden – in dem feinzinkigen Kamm hängen bleiben. Sobald man Läuse oder Nissen entdeckt, sollten die betroffenen Köpfe mit einem Anti-Läuse-Produkt, wie zum Beispiel mit einem speziellen Shampoo, behandelt werden.
Fazit
Ein Kopflausbefall kann bei Weitem nicht die einzige Ursache für juckende Kopfhaut sein. Bevor mit einem Anti-Läuse-Shampoo die vermeintlichen Biester besiegt werden, ist sicherzustellen, dass es sich wirklich um einen Läusebefall handelt. Vor allem, wenn die Kopfhaut zusätzlich schuppt, kann es sich beispielsweise um eine Schuppenflechte, Neurodermitis oder eine Pilzinfektion der Haut handeln. In diesem Fall sind andere Maßnahmen erforderlich.