Neben dem Ekelgefühl darüber, dass auf dem Schopf der Kleinen reges Läuseleben herrscht, bricht auch oft Aktionismus aus: Da wird Bettzeug gewaschen, das Sofa abgesaugt, der Boden gewischt, Kuscheltiere und Mützen in den Tiefkühlschrank gestopft, um die Läuse einzufrieren. Am liebsten würde man jetzt jeden Legostein einzeln desinfizieren. Natürlich sind nicht all diese Maßnahmen notwendig. Was übertrieben ist und durch welche Mittel man sein Zuhause schnell und unkompliziert wieder Laus-frei bekommt, haben wir hier zusammengefasst:
Was jetzt wirklich wichtig ist
Bei all der Läuse-Aufregung sollte man zunächst einmal versuchen, ruhig zu bleiben und besonnen zu handeln – auch im Interesse des Kindes. Der erste und wichtigste Schritt ist zunächst, sich um den Kopf des Kindes zu kümmern und die Läuse dort mit einem entsprechenden Mittel abzutöten. Im Anschluss sollten die Häupter aller anderen Familienmitglieder untersucht und mitbehandelt werden, falls schon eine Ansteckung stattgefunden hat. Mehr zu den Sofortmaßnahmen bei Läuse-Alarm lesen Sie hier.
Putzen, Waschen und Tiefkühlen: Was ist wirklich notwendig?
Dann erst sollten unterstützende Maßnahmen wie Putz- und Waschaktionen vorgenommen werden. Da eine Übertragung von Läusen über Gegenstände sehr selten ist, kann man sich hier allerdings auf das Wichtigste beschränken und muss nicht gleich den kompletten Haushalt auf den Kopf stellen. Zum Überleben benötigen Läuse alle 2 bis 4 Stunden menschliches Blut. Bleibt dieses aus, weil sie vom Kopf gefallen sind, sind sie schnell zu geschwächt, um sich einen neuen Wirt zu suchen. Für ein besseres Hygiene-Empfinden ist es aber sicherlich angebracht z. B. Bettwäsche einmal mit der Maschine zu waschen.
Warum man Läuse nicht einfrieren muss
Kopfläuse können weder große Hitze noch hohe Minusgrade aushalten. Allerdings sind Mützen, Schals, Sofakissen und Kuscheltiere für Läuse uninteressant, da sie auf ihnen nicht überleben können. Eine versehentlich dort gelandete Laus ist innerhalb weniger Stunden zu geschwächt, um sich an einem neuen Wirt (Kopf) festzuklammern und in Richtung Kopfhaut zu krabbeln. Das Einfrieren von Gegenständen ist also eine von vielen unnötigen Maßnahmen, die die Eltern von Läuse-geplagten Kindern nur zusätzlich in Stress versetzen.
Welche Hygiene-Maßnahmen bei Läusen wirklich sinnvoll sind
Trotzdem ist es natürlich unangenehm, dass sich Läuse in Betten und Co. befinden können. Folgende Tipps kann und sollte man daher bei der Läusebehandlung mitbeachten:
- Kämme und Haarbürsten in einer heißen Seifenlösung reinigen. Anschließend auswaschen und trocknen.
- Handtücher, Bettwäsche und Schlafsachen des betroffenen Kindes waschen.
- Vorbeugend kann man Kinder, in deren Schulklasse oder Kita-Gruppe Läuse umgehen, mit einem schützenden Spray versorgen. Dieses wird einfach morgens auf das Haar aufgesprüht und sorgt dafür, dass Läuse den Kopf des Kindes dank des Geruchs nicht als potentielle Nahrungsquelle erkennen. So bleiben Kind und Haushalt länger läusefrei.
Fazit
Der große Hausputz und das großflächige Einfrieren der Lieblingskuscheltiere kann bei einem Kopflausbefall ausbleiben. Die Läuse können ohne regelmäßige Blutmahlzeiten nicht lange überleben. Gegenstände wie der Teddybär oder die Puppe stellen daher keine ernsthafte Gefahr für einen erneuten Läusebefall dar. Bettzeug oder Handtücher können nach der Behandlung des befallenden Kopfes in der normalen Wäsche mitgewaschen werden.